Seniorentreffen im Zeichen des Flieders


  • Seniorentreffen im Zeichen des Flieders
  • Gekommen waren 31 Personen,  wie immer mehr Frauen als Männer
  • Es gab für jeden etwas: Kipfeln und Kuchen im Überfluss, Kaffee und Getränke nach Wunsch
  • Gesprächsthemen waren: Familie im weitesten Sinne des Wortes, Schrebergärten, Reisen, Krankheiten, Todesfälle

Am 23. April fand im Karlsruher „Haus der Heimat“ das Frühjahrstreffen der Billeder Senioren statt, das nicht nur Karlsruher zu freundschaftlich- nachbarschaftlichem Plaudern einlud. Gekommen waren zwar nur 31 Personen - wie immer etwas mehr Frauen als Männer - doch der Empfang und die Atmosphäre waren herzlich wie immer und das Ambiente einladend, vor allem durch den wunderbar duftenden Flieder auf den reich gedeckten Tischen. Da gab es für jeden etwas: Kipfeln und Kuchen im Überfluss, Kaffee und Getränke nach Wunsch.
Nach Geschlechtern getrennt, kamen bei den Versammelten in Grüppchen wichtige Themen zur Diskussion: Familie im weitesten Sinne des Wortes, Schrebergärten, Reisen, Krankheiten, Todesfälle u. a.

Zu den seit dem letzten Treffen (Herbst) verzeichneten Geburten und Todesfällen ließ Josef Herbst Listen weiterreichen, die auch gekonnt erläutert wurden. Zumal die ganze Plauderei im Billeder Dialekt geführt wurde, war es mehr als zutreffend als Intermezzo das „Billedrisch“ ganz in den Mittelpunkt zu stellen. Elisabeth Martini (Frick) stellte den eben im Druck erschienenen „Banater Struwwelpeter“ Nr.2 vor, eine in 4 Dialekte gewagte Übertragung der 1845 erstmals gedruckten Kindergeschichten des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann, der auf der Suche nach einem anschaulich-erzieherischen Buch für seinen 3-jährigen Sohn zur Selbsthilfe griff. Sein „Werk“ war so erfolgreich, dass es millionenfach gedruckt und in über 80 deutsche Mundarten übertragen wurde.

Auch die deutschen Aussiedlungsgebiete lieferten solche Übertragungen wie: Siebenbürgen, Ostsudeten, Niederschlesien, Mähren, Ostpreußen. Es war nur folgerichtig, dass sich auch das Banat einreiht. 2013 erschien unter der Leitung und Anleitung von Lothar Blickling (Großsanktnikolaus) die von Dialektsprechern aus Großsanktnikolaus, Marienfeld, Triebswetter und Tschanad vorgenommene Übertragung.
Kaum erschienen, suchte L. Blickling schon nach weiteren Dialektsprechern, die die Nr. 2 des „Banater Struwwelpeter“ schaffen wollen und können.
Denn eigentlich geht es ja um die Erhaltung der Banater Dialekte in ihrer großen Vielfältigkeit anhand eines allgemein bekannten Werkes. Vertreten ist in der Nr. 2 Bakowa, Bentschek, Billed und Engelsbunn, jeweils im Gegensatz zur Originalfassung von H. Hoffmann.
Vorgetragen wurden nur einige Geschichten im Billeder Dialekt und zwar in Anpassung an die anwesenden Landsleute, die es tatsächlich genossen.
Gespeichert soll nun die Billeder Variante auf Tonträger werden, damit das Lesen leichter fällt und auch das Nachsprechen.
Auch Josef Herbst hat witzig-humorvolle Dialektgedichte zum Besten gegeben und Beifall geerntet.

Jakob und Leni Muttar gilt unser Dank für Organisation und Bewirtung, wofür wir auch Frau Bauer danken. Und uns auf das Treffen im Herbst freuen, wofür vorsorglich J. Muttar schon die Einladungen verteilt hat.
Hoffentlich ist unser landsmannschaftlicher Zusammenhalt nicht so kurzlebig wie der Flieder, den ich gern mit nach Hause nahm, der aber am nächsten Tag schon welk war.