Nachruf auf Hans Frick (1938 - 2013)


Hans Frick

Die Leser des „Neuen Wegs“ können sich an ihn erinnern. Als Hans Frick nach seinem Studium an der Universität Klausenburg im Jahre 1961 in die Redaktion eingetreten ist, arbeitete er zunächst in der Abteilung „Leserbriefe“ und war für die berühmte Briefe-Seite zuständig, chronologisch gesehen die erste Sonderseite der Zeitung. Die Abteilung „Leserbriefe“, in der auch ein Rechtsanwalt tätig war, leitete Anfragen und Beschwerden an die zuständigen Behörden weiter, wobei sie sich zäh um eine konkrete und günstige Antwort bemühte; sie hielt den Kontakt zu den freiwilligen Korrespondenten aufrecht, außerdem veranstaltete sie in regelmäßigen Abständen Aussprachen mit den Lesern. Aus dieser Abteilung wechselte Hans Frick zur Abteilung „Außenpolitik“, deren Leitung er am 1. Juni 1980 übernahm. Insgesamt war er 26 Jahre lang als Redakteur für den „Neuen Weg“ im Einsatz. Nebenbei verwaltete er lange Zeit den Fonds für gegenseitige Hilfe (Casa de ajutor reciproc), was zumindest so viel Umsicht erforderte wie das diplomatische Parkett.

Er war ein stiller, schweigsamer Kollege. Auch wenn er lachte (und er lachte gern), war es ein leises Lachen, denn er lachte in sich hinein. Damit hängt zusammen, dass er, wenn er sich zum Sprechen entschlossen hatte, wohlüberlegte Ansichten vertrat, denen man kaum etwas entgegensetzen konnte. Auf seinen Rat durftest du dich verlassen.
In der Redaktion lernte Hans Frick seine spätere Frau Hedwig Schüli kennen, die zunächst in der Daktylographie arbeitete und später zur Chefsekretärin aufstieg. Der Banater Schwabe aus Billed und die Siebenbürger Sächsin aus Schäßburg waren ein ideales Paar.
Familie Frick hat Rumänien ein Jahr vor der Wende verlassen. In Deutschland gelangte Hans Frick zur Bundesgeschäftsstelle des Vereins für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (VDA), die ihren Sitz in Sankt Augustin bei Bonn hat. Dort fand er ein Betätigungsfeld, auf dem er seine Erfahrung und sein Können ungebremst einsetzen konnte. Der Verein versteht sich als kultureller Mittler und als Bindeglied zwischen den in aller Welt lebenden Deutschen, zu denen er vielfältige Kontakte unterhält, und dem deutschen Mutterland. Er gibt die Zeitschrift „Globus“ heraus, die vierteljährlich erscheint und über die Vereinsarbeit informiert.

Beim VDA betreute Hans Frick anfangs Projekte in der ehemaligen Sowjetunion, die der Erhaltung deutschsprachiger Medien dienten. Unter seiner Federführung wurden deutschsprachige Zeitungsredaktionen in den GUS-Staaten mit moderner Elektronik ausgestattet, Nachwuchsjournalisten aus Deutschland zur sprachlichen Unterstützung entsandt und der Zeitungsvertrieb nach Deutschland gefördert. Schon ab 1990 wirkte Hans Frick in der Redaktion des „Globus“ mit, dessen Chefredakteur er am 1. April 2001 wurde. In dieser Funktion baute er ein umfangreiches Netzwerk mit Autoren aus der ganzen Welt auf, die in jeder Ausgabe über deutschsprachige Gemeinschaften, die Geschichte deutscher Aus- und Einwanderer, aber auch über die Situation deutscher Sprache und Kultur rund um den Globus berichteten. Als er nach 15 Jahren in Rente ging, bescheinigte man ihm einen entscheidenden Anteil daran, dass der „Globus“ zu einem gern gelesenen und beachteten Medium geworden ist.
Neben der Arbeit am „Globus“ hat Hans Frick maßgeblich an der Herstellung des alljährlichen VDA-Bildkalenders mitgewirkt.
Nach dem Eintritt in den Ruhestand zogen Hans und Hedwig Frick von Bonn nach München, wo ihr Sohn mit seiner Familie wohnte. Die letzten Lebensjahre von Hans Frick wurden von einer tückischen, unbarmherzigen Krankheit überschattet, gegen die er vergebens ankämpfte.

Die Heimatortsgemeinschaft Billed spricht der Familie und allen Angehörigen von Hans Frick ihre aufrichtige Anteilnahme aus.




Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.