Banater Reisegruppe in Slowenien


  • In Ljubliana (Laibach), 1.000 Jahre alt, mal römisch, mal österreichisch, dann slawisch, Hauptstadt des seit 1991 selbständigen Sloweniens
  • Gruppenbild in Ljubliana mit einem Teil der 94 Ausflügler
  • In den wunderschönen Bergen Sloweniens mit gesunder Bergluft
  • Viele Ski-Pisten, zum Teil noch im Bau, vermitteln Welt-Cup-Atmosphäre
  • Die Damen waren mit insgesamt 64 zu 30 den Herren der Schöpfung zahlenmäßig himmelhoch überlegen
  • Im Touristenzentrum Bled (Veldes), teilten wir uns, nach unseren körperlichen Möglichkeiten, in Gruppen
  • Eine Gruppe umwanderte den See, es kam zu spaßigen Begegnungen
  • Eine andere Gruppe ließ sich per Kahn zur berühmten Wallfahrts-Kirche auf der Insel bringen
  • Weinprobe am späten Nachmittag mit ausgezeichneten slowenischen Weinen
  • Am Tag zur freien Verfügung wanderte eine Gruppe den Fluss entlang bis zum See, mit seinem klaren, türkisblauen Wasser, seinen Enten und Fischen
  • Mit dem Steinbock, der auch heute noch, obwohl der Sage nach längst erlegt, seinen Schatz bewacht und die Touristen zum Fotografieren animiert
  • Die Reisegruppe  mit insgesamt 94 Teilnehmern, 64 Damen und 30 Herren, vor der Rückfahrt
Fotos Cornel Gruber

Zwischen dem 30. September und dem 5. Oktober weilten 94 vormals Flachland-Banater in den wunderschönen Bergen Sloweniens, erfreuten sich nicht nur der schönen Aussichten, sondern auch der slowenischen Gastfreundschaft und der wunderbar, gesunden Bergluft.
Dabei waren in den zwei Mayer-Reise-Bussen die Damen mit 64 zu 30 den Herren der Schöpfung zahlenmäßig himmelhoch überlegen, übrigens auch altersmäßig: Elisabeth Schulz, gut gelaunt, witzig-humorvoll, hat alle anderen mit ihren 84 Jahren übertrumpft, Hans Muhl stand mit 82 Jahren auf dem niederen Treppchen, die Jüngste – Gerlinde Gilde - zählt zum Glück erst 50 Lenze.
So buntgemischt erwarteten wir nach zügiger Hinfahrt, üppigem Abendessen und allgemein guter Übernachtung (weniger die zur Baustelle hin) die slowenischen Reisebegleiter Maria und Toni. Letzterer, klein von Statur, humorvoll, mit „selbstgemachtem“ Deutsch, gab vielseitige Informationen über Land und Leute je nach Ort und Gegend, durch die wir mit dem Bus fuhren.

Wie überall sind auch hier Flüsse Lebensadern, so auch die beiden Sava-Flüsse mit ihrem klaren türkisblauen Wasser, die bei Bled zusammenfließen und mittels Donau ihr Wasser dem Schwarzen Meer zuführen.
Im oberen Sava-Tal muss man sich naturgemäß mit Viehzucht beschäftigen, Heu und Holz (Ahorn) bestimmen das Leben hier, was auch die Anekdote verdeutlicht: Macht ein Mann seinen Nachbarn aufmerksam: „Du, deine Frau ist mit einem anderen Mann im Heu.“ Der schaut in die Richtung und entgegnet: „Quatsch, das ist nicht mein Heu.“ Was das Holz betrifft, ist das im Schatten langsamer wachsende Holz der Julischen Alpen von besserer Qualität als das der sonnigeren Karawanken. Es gab und gibt auch heute noch Stahlwerke, zumal die Berge das Erz liefern, doch braucht es heute viel weniger Arbeitskraft als früher. Dafür gewinnt der Tourismus immer mehr an Bedeutung, da es ja eine Ski-Gegend für Männer und Radsport ist.
Auf den Tiglav (Dreikopf – 2864 m hoch) sollte jeder Slowene mal rauf, da Ski ja ihr Nationalsport ist, auch wenn es dabei 40-50 Tote jährlich gibt.
Das untere Sava-Tal ist flacher, gut für Landwirtschaft, sodass hier alles wächst außer Wein, dafür die besten Kartoffeln. Durch den ältesten Pass Europas - den Neubel-Pass – führt die alte Römerstraße schon seit dem Jahre 12 u.Z. Die Kapellen unterwegs bezeichnen die Stellen außerhalb der Ortschaften, wo im 16. Jahrhundert die Pest-Toten verscharrt wurden.

Ljubliana (Laibach), schon 1.000 Jahre alt, mal römisch, mal österreichisch, dann slawisch, Hauptstadt des seit 1991 selbständigen Sloweniens, hat den Banatern gut gefallen. Mit 278.638 Einwohnern ist es die größte Stadt des Landes, politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum.
Begeistert hat die Reisegruppe das Gewimmel auf dem Preseren-Platz mit dem Standbild des berühmten slowenischen Dichters erlebt und sich da fotografiert, die Drei Brücken als architektonische Besonderheit bewundert. Diese hat mittig eine Steinbrücke von 1842 und zwei seitliche Fußgängerbrücken von 1931, die über die Ljublianica führen. Bedauert haben wir, dass gerade zwischen 12 und 15 Uhr die wunderschönen Kirchen in der guterhaltenen, unter Denkmalschutz stehenden Altstadt fürs Gebet nicht geöffnet waren. Gefallen fanden viele von uns auch am vielseitig bestückten Markt, wo Schuhe, Blusen, Westen, Taschen etc. gekauft wurden wie auch gutaussehendes-wohlschmeckendes Obst. Die Stadt hat viel Grünfläche und hätte Platz für 1 Million Einwohner.

Wir haben aus Zeitmangel vieles nicht sehen können, außer Kirchen, den Fischmarkt, das einmalige Eisenbahnmuseum u.v. m. Und doch haben wir erkannt, dass Ljubliana zu den schönsten Städten des nördlichen Balkans gehört, wie eine österreichische Stadt mit südländischem Flair ist: mediterranes Klima, Einfluss der Adria, viele Cafes und Musikveranstaltungen.
Politisch gewitzelt heißt es jedoch: „Wie die Sava fließt das Geld nach Ljubliana, aber nicht mehr zurück.“ Wie übrigens fast allerorts. Was die slowenischen Dialekte anbelangt, so gibt es derer 6-7 offizielle, inoffiziell aber über 100, da jedes Tal früher einen eigenen Dialekt hatte.
Traditionell feiert man Ende Mai - Anfang Juli drei Tage den Narzissensonntag in Anerkennung der schweren Arbeit im Bergwerk und mit Blick auf den Berg, der ganz weiß von Narzissen ist.

Am dritten Tag ging's teilweise durch Italien in den Nationalpark Triglav: Alte Römerstraße mit unzähligen Serpentinen, die den Fahrern Erfahrung und höchste Konzentration abverlangten, einigen von uns - trotz wunderschöner Aussicht – Übelkeit verursachten.
Im italienisch-slowenischen Grenzgebiet gibt es auch Arbeit für die Slowenen in Italien - wie überall an der Grenze - auch Schmuggel. Und wieder hat während der Rast beim Ledermarkt Mercator italienische Überredungskunst über schwäbische Sparsamkeit gesiegt. Es wurde vielerlei gekauft, kaum einer konnte dem reichen Angebot widerstehen, mancher vergaß dabei einiges im weitläufigen Laden.
Außer wetterverkündenden Felsen sahen wir Ski-Pisten verschiedener Kategorien, zum Teil noch im Bau, zum Teil schon benutzt, schnupperten ein wenig Welt-Cup-Atmosphäre. Beeindruckt haben die Wildwasserschluchten, Wasserfälle, die Felsen mit Spuren des I. Weltkriegs mit seinem zermürbenden Stellungskrieg in dieser Gegend, durch das die Soca, italienisch Isonzo, fließt.
Im Museum des Nationalparks bewunderten wir die Bemühungen um die Darstellung der mannigfaltigen Pflanzen- und Tierwelt und deren Erhalt für kommende Generationen. Auch der Rückblick in das schwere, von Entsagungen geprägte Leben der Senner oben in den Bergen wurde uns ermöglicht und vieles mehr.

Im Touristenzentrum Bled (Veldes) gingen unsere Wege auseinander. Ein Teil der Gruppe umwanderte den See, sah die mittig darin gelegene Insel aus verschiedenen Perspektiven, erfreute sich an der wunderbaren Waldluft, am zwanglosen Erzählen und Fotografieren.
Ein anderer Teil ging den beschwerlichen Weg den Berg rechts hoch zur Kirche, um dort zu beten und die See-Atmosphäre von oben zu bewundern.
Der restliche Teil ließ sich per Kahn zur berühmten Wallfahrts-Kirche auf der Insel bringen und von dort aus das Umfeld fotografieren.
Manche schafften sogar mehrere davon. Anschließendes Ruhen und Genießen rundeten den Besuch in Bled ab, bevor es die Serpentinen entlang zurück nachKranjska Gora, deutsch Kronau, ging, wohin Touristen sommers und winters gerne kommen.
Am Tag zur freien Verfügung gingen die Vorlieben und körperlichen Möglichkeiten ebenfalls auseinander: Die meisteen wanderten den Fluss entlang bis zum See, mit seinem klaren, türkisblauen Wasser, seinen Enten und Fischen, aber auch mit dem Steinbock, der auch heute noch, obwohl der Sage nach längst erlegt, seinen Schatz bewacht und die Touristen zum Fotografieren animiert, natürlich auch uns. Andere fuhren mit der Sesselbahn den Berg hoch, verweilten eine Zeitlang dort oder fuhren – ohne auszusteigen – wieder talwärts, wobei Ohren und Hände den kälteren Luftzug zu spüren bekamen.
Es gingen auch welche im Ort spazieren, ließen sich in Lokalen mit Speis' und Trank verwöhnen.

Erwähnenswert ist sicherlich auch die sehr gelungene Weinprobe mit guten slowenischen Weinen und einer süßen, humorvollen Präsentatorin, die uns mal vorführte, wie man richtig guten Wein trinkt und sich später danach umsieht. Gefallen hat auch der Folklore-Abend mit einer jugendlichen Tanzgruppe, die in ihrer schönen Landestracht beschwingte Tänze vorführte und auch Tanzlustige von uns zum Mitmachen brachte. Nicht vergessen möchte ich die wohltuende Wirkung – nach getaner Arbeit – des Hallenbads und Whirlpools im Kompas-Hotel, vielleicht gab es auch Sauna-Gänger...
Die Heimfahrt am sechsten Tag erfolgte nach Gruppenfoto und mit Beklemmung wegen des mit Gegenverkehr funktionierenden 9,8 km langen Karawanken-Tunnels, wo es Blockabfertigung und Wartezeiten bis zu einer halben Stunde gibt. Dieses beliebte Tor zwischen Kärnten und Slowenien ist einröhrig, soll bis 2019 zweiröhrig werden. Zwischen 1986 und 1991 errichtet, hat der Tunnel auch als erster in Europa ein Thermoportal, um so Brand vorzubeugen.
Doch dieser Tunnel und alle anderen bis Bayern waren nicht unser größtes Problem, sondern die unzähligen Staus zwischen München und Karlsruhe. Hier kamen wir verspätet an, doch mit der Absicht, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein, weil es so schön, unterhaltsam und informativ war und wir eine eingeschworene Gesellschaft sind, die denen dankbar ist, die solche Momente ermöglichen: Gerlinde und Werner Gilde als Organisatoren, Stefan und David als Fahrer von Stefan-Mayer-Reisen, den Reisebegleitern.
Uns wünschen wir weitere schöne gemeinsame Reisen.